Gemeinschaftsartikel
|
M&A Trends & Entwicklungen
Laut Jens Grasshoff, Gründungsmitglied und Managing Partner bei Kensington M&A hat sich die M&A-Aktivität in der Schweiz und in Deutschland in den letzten Monaten erholt. Der Nachfragestau, der sich infolge der Coronapandemie gebildet hat und die zunehmende Digitalisierung haben die Anzahl der grenzüberschreitenden Transaktionen in diesen Märkten angekurbelt.
“Die Pandemie hatte in den letzten zwei Jahren erhebliche Auswirkungen und der Krieg in der Ukraine dämpfte ebenfalls die Aktivitäten der Investoren und Verkäufer im Mittelstand,” so Grasshoff. “Aber aktuell ist die Nachfrage von Unternehmern, die ihr Unternehmen verkaufen wollen, über alle Branchen hinweg relativ hoch - meiner Meinung nach herrscht sogar eine noch höhere Nachfrage als kurz vor der Pandemie.”
Bei den M&A-Transaktionen verschwimmen zunehmend die geografischen Grenzen, da Technologien, wie beispielsweise Videogespräche, soziale Medien und Lösungen für Online-Deals immer häufiger zum Einsatz kommen.
“Nationale Grenzen werden immer weniger wahrgenommen,” so Grasshoff. “Heute Morgen hatte ich für ein Energieunternehmen aus Norddeutschland, das zum Verkauf steht, ein Zoom-Meeting mit einem Immobilienunternehmen in der Schweiz, das dieses Unternehmen gerne kaufen würde”.
M&A in der Schweiz und in Deutschland stellt nach wie vor eine Herausforderung dar. Der Erfolg hängt von einer starken Markenbekanntheit und dem Erreichen einer kritischen Masse ab,” sagt Grasshoff. “Es gibt allein in Deutschland mehr als 800 M&A-Berater und diejenigen, die in den kleineren Firmen arbeiten, werden in den nächsten Jahren wahrscheinlich zu kämpfen haben”, prognostiziert Grasshoff. “Ich erwarte in den nächsten zwei bis drei Jahren eine Konsolidierung”.
Kensington Mergers & Acquisitions ist Teil der Kensington Group. Das Unternehmen mit Sitz in Konstanz wurde vor 15 Jahren gegründet und deckt zehn Branchen von Kunst bis gewerbliche Immobilien ab. Es hat sogar sein eigenes Lifestyle-Magazin - Promotion ist also ein fester Bestandteil des Unternehmens. Das M&A-Geschäft ist relativ neu und hatte nicht unbedingt einen leichten Start. Dieser fiel in das Jahr 2019 und wurde aufgrund der Coronapandemie erschwert. Kensington M&A konzentriert sich auf Projekte in der Schweiz und Deutschland mit einem Volumen zwischen EUR 500.000 und EUR 17 Millionen.
“Wir sind gestartet, als die Pandemie begann, sodass viele Kunden ihre Verkäufe gestoppt haben”, berichtet Grasshoff. “Aber vor etwa zwei bis drei Monaten nahm die Aktivität wieder zu. Dieser Trend hält bis heute an und der Markt ist stärker als zuvor. Wir haben gerade viele neue Projekte in der Pipeline”.
Das Franchise System von Kensington hilft den Franchisees dabei Ihre Marktpräsenz zu steigern, während Dealsuite, als Matchmaking Plattform, dabei unterstützt mehr Reichweite aufzubauen.
Herr Grasshoff ist seit fast 20 Jahren im Bereich M&A tätig und hat bisher mehr als 120 Unternehmen verkauft. Ganz gleich, ob er ein Kindergarten oder ein Bauunternehmen vertritt, seine Vorgehensweise bleibt beständig. Mit Hilfe von Dealsuite sondiert er ein nationales, sowie internationales Netzwerk an potentiellen Käufern, um pragmatisch und schnell einen Abschluss zu erreichen.
Während der Coronapandemie war es besonders herausfordernd, zufriedenstellende Transaktionen in einem annehmbaren Zeitrahmen zu erreichen. Die Banken zögerten bei der Finanzierung von Investitionen. Zusätzlich zu der Tatsache, dass die deutschen Banken häufig langsamer mit Ihrem Prozessen sind, haben diese Umstände summiert die Transaktionsprozesse aufgeschoben.
Herr Grasshoff wurde damit beauftragt , ein Schönheitsinstitut im Zentrum von Köln zu verkaufen. Dieses Institut bildete jährlich rund 200 Schüler im Bereich Kosmetik aus und erwirtschaftete überdurchschnittliche Gewinnmargen, sodass ausreichend Spielraum für eine überregionale Expansion bestand. Änderungen der administrativen Anforderungen hatten zur folge, dass die Schule neue staatlich anerkannte Ausbildungen und weitere Fortbildungskonzepte anbieten konnte. Schließlich brauchte er noch einen geeigneten Käufer, der in der Lage war dieses Potenzial zu realisieren.
Der Käufer wurde über Dealsuite gefunden. Es handelt sich um einen Experten im Bereich Bildungsunternehmen, er kaufte das Unternehmen für EUR 1 Million, strukturierte es um und verkaufte es vier Jahre später für EUR 2 Millionen.
Die Kensington Group ist als Franchise-Unternehmen aufgebaut. Was als kleine Immobilien-Boutique auf Mallorca mit nur vier Mitarbeitern begann, ist zu einem großen, gut etablierten Unternehmen herangewachsen. Kensington Mergers & Acquisitions orientierte sich an der Muttergesellschaft und startete vor neun Monaten ein eigenes Franchise-System. Damals waren bereits 16 Partner an Bord und es gingen mehr als 150 Anfragen von M&A-Beratern ein, die ebenfalls Teil des Systems sein wollten. In Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen bietet das Unternehmen ein umfassendes Bildungsangebot für zukünftige M&A-Experten.
Die Vernetzung hört im eigenen Netzwerk nicht auf. Ein früherer Kunde von Grasshoff, desses Unternehmen mit Hilfe von Kensington Mergers & Acquisitions vertrieben wurde, möchte sich neu orientieren mit der Intention sich dem Kensington Franchise anzuschließen. Das Ziel ist, bis Ende des Jahres 35 Partner zu haben.
“Dealsuite erleichtert grenzüberschreitende Transaktionen, vor allem bei Transaktionen mit einem Volumen von Mehr als EUR 1 Million”, sagt Grasshoff. Eines der aktuellen Verkaufsporjekte hat bereits viele Anfragen auf der Plattform erhalten. Das in Deutschland ansässige Unternehmen bietet Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung für die Erzeugung von Energie in ganz Europa. Angesichts des jüngsten Anstiegs der Preise für Strom und Gas steigt die Nachfrage der Produkte beständig..
“Wir stellen jeden Deal - wenn er groß genug ist - auf Dealsuite ein”, sagt er. “Es ist der perfekte Marktmacher. Man wird zwar immer Menschen brauchen, die sicherstellen, dass die Kulturen der Parteien zusammenpassen, aber Dealsuite ist ein wirklich gutes Instrument, um den Verkaufsprozess zu unterstützen”.