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Düsseldorf, 22. März 2022 – Laut dem aktuellen Monitor lohnt es sich, auf der Suche nach Akquisitionszielen einen Blick ins Ausland zu werfen. Im Vergleich zur DACH-Region fallen die Kaufpreise von Unternehmen in Nachbarländern der DACH-Region wie etwa in den Niederlanden, Frankreich, dem Vereinigten Königreich oder Irland nämlich eher geringer aus als in DACH. So lag der durchschnittlich erzielte EBITDA-Multiplikator im ersten Halbjahr 2021 in den Niederlanden beispielsweise mindesten 17% unter dem in der DACH-Region.
Der bemerkenswerteste Unterschied war die Differenz der EBITDA-Multiplikatoren zwischen der DACH- Region und den Niederlanden in der Branche IT Service Provider & Software-Entwicklung. Diese Branche verzeichnete im Durchschnitt einen EBITDA-Multiplikator von 8,4 gegenüber 6,5 in den Niederlanden.
Laut Floyd Plettenberg, Partner bei Dealsuite, sind diese Preisunterschiede mitunter der Grund für einen Anstieg der grenzüberschreitenden Transaktionen und dafür, dass immer mehr Käufer in der DACH-Region Ausschau nach Angeboten im Ausland halten. So sind beispielsweise niederländische Unternehmen relativ günstig und damit besonders attraktiv.
Im ersten Halbjahr 2021 verzeichnete der M&A-Markt in DACH ein Wachstum, was aber in der zweiten Jahreshälfte abflachte. Nachdem im ersten Halbjahr 2021 eine deutliche Erholung von der Coronapandemie zu verzeichnen war, ließ dieser Trend im zweiten Halbjahr 2021 nach. So lag im ersten Halbjahr die Anzahl der Transaktionen pro Berater auf Verkäuferseite wieder auf Vorkrisenniveau und im zweiten Halbjahr wurde ein Zuwachs von 14% verzeichnet.
Stark zeigten sich die Branchen IT Service Provider & Software-Entwicklung sowie Medien, Werbung & Kommunikation. Die Branche Gastronomie, Tourismus und Freizeit litt weiterhin unter den Auswirkungen der Coronakrise. In dieser Branche ist der Anteil der Transaktionen von 12% im ersten Halbjahr 2020 auf 6% im ersten Halbjahr 2021 und im zweiten Halbjahr 2021 auf 3% zurückgegangen. Die Branche Automotive, Transport & Logistik lag stabil bei 8% aller Transaktionen.
Insgesamt erhielten die M&A Berater mehr Aufträge mittelständischer M&A-Vorhaben. 50% der Berater verbuchte einen Anstieg der Aufträge um mindestens 10% und nur 2% der Berater meldeten einen erheblichen Rückgang.
Die durchschnittliche Größe der Transaktionen war rückläufig. Bei 36% der Transaktionen lag der Verkaufspreis über 5 Millionen. Am größten (37%) war der Anteil an Transaktionen mit einem Verkaufspreis von unter 2,5 Millionen, während bei nur 9% der Transaktionen ein Verkaufspreis von über 20 Millionen gezahlt wurde. Der durchschnittliche Multiplikator aller Branchen liegt derzeit bei 5,85. Nach Branchen aufgeschlüsselt variiert dieser und auch hier liegt die Branche IT Service Provider & Software-Entwicklung mit einem Multiplikator von 8,4 an der Spitze und die Branche Einzelhandel bildet mit einem Wert von 3,6 das Schlusslicht.
Die Aussichten für den Übernahmemarkt in der ersten Hälfte des Jahres 2022 sind optimistisch. Eine Mehrheit aller Berater (43%) glaubt, dass der Übernahmemarkt in den nächsten 6 Monaten weiter anziehen oder zumindest stabil bleiben wird (50%). Keiner der Berater glaubt, dass sich der Markt in den nächsten 6 Monaten verschlechtern wird.