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Einen Akteur aus einem anderen Land in den Kauf oder Verkauf eines Unternehmens zu involvieren, kann viele Vorteile bringen. Für die Besitzer des End-to-end-Logistikunternehmens Green Logistics Groningen bedeutet es in diesem Fall, den perfekten Partner für den Unternehmensverkauf gefunden zu haben.
Der Käufer, SSH Holding AG (mit Co-Founder Mike Hindi und Novastone Capital Advisors) ist zwar fast 650 km entfernt in der Schweiz ansässig, aber beide Unternehmen teilen die gleichen Werte und wurden mit Hilfe unserer Plattform zusammengeführt.
Novastone Capital Advisors (NCA) betreibt ein ETA-Programm (Entrepreneurship Through Acquisition) und wurde von einem Konsortium an Single-Family-Offices gegründet. NCA führt Investoren mit talentierten Unternehmern zusammen, die danach streben, ein bestehendes Unternehmen in Privatbesitz zu finden, um es zu übernehmen und auszubauen.
Das ETA Programm wählt talentierte Personen aus, die in der Lage sind ein KMU zu führen und zu vergrößern. Damit sind in erster Linie Unternehmen mit gutem Cash Flow und einem stabilen Umsatz gemeint. Diese haben gute Aussichten, in einer Reihe von Branchen und Regionen, insbesondere in Europa und Nordamerika, erfolgreich zu sein. Die Zielunternehmen profitieren von Nachfolgelösungen mit qualifizierten, finanzkräftigen Unternehmern, während die Co-Investoren solide Investitionsmöglichkeiten mit historisch hohen Erfolgsquoten gewinnen.
Genau hier kommt Mike Hindi ins Spiel, der sich dazu entschieden hat, als Unternehmer an dem ETA Programm teilzunehmen. Mike hat bereits Erfahrungen im Bereich der Unternehmensumwandlung gesammelt und hat gerade seinen Executive MBA an der Oxford University abgeschlossen. Er wechselte von Novartis, als er NCA getroffen hat. Obwohl er jahrelange Erfahrung im Bereich von Mergers & Acquisitions hat, liegt sein Spezialgebiet in der Umstrukturierung von Unternehmen nach einer Übernahme. Demnach hat er sich über die Möglichkeit gefreut, in der Such- und Transaktionsphase, Hand in Hand mit NCA und dessen Team zusammenzuarbeiten.
Der tatsächliche Deal: Unerwartetes Terrain
Mike Hindi's Suche nach einem geeigneten Deal hat im April 2021 begonnen. Bei der Suche nach einem passenden Transaktionspartner lag der Fokus auf der Schweiz und der DACH- Region in bestimmten Dienstleistungsbranchen. Die Suche bestand zu 70% aus eigenem Deal- Sourcing und zu 30% aus opportunistischer Suche, inklusive der Nutzung von Dealsuite. Angesichts der Beweggründe, die mit einer Nachfolgeregelung einhergehen, war das Alter der Eigentümer ein wichtiges Kriterium: Sollte ein Eigentümer kurz vor der Pension stehen, hat er die Chance ergriffen und ihn kontaktiert. Die Kanäle dafür waren hauptsächlich sein übliches Netzwerk, Linkedin Sales Navigator, Cold-Calls und eine Ansprache über E-mail. Nicht zuletzt wurde er auch von Analysten unterstützt und hatte Zugang zur Datenbank von NCA.
Über die Dealsuite Plattform hat Mike Hindi schließlich einen passenden Transaktionspartner gefunden. Der überregionale Dealflow gab zusätzliche Einsicht in Projekte außerhalb von Hindi´s eigentlichen Fokusbereich und lenkte ihn in eine unerwartete Richtung.
“Dank Dealsuite landete ich in einer völlig anderen Gegend - im Norden der Niederlande - und in einer Branche, die nicht meinem ursprünglichen Fokus entsprach”.
Für Mike Hindi bestehen Geschäftsopportunitäten aus zwei Kernkomponenten: dem Jockey und dem Pferd. Der Jockey spiegelt die Menschen wider, die hinter dem potentiellen Deal stehen - wie passen sie zusammen? Gibt es eine kulturelle Übereinstimmung? Das Pferd auf der anderen Seite stellt die Technologie und die Value Proposition dar.
Obwohl er nicht vorhatte, sich mit Logistikunternehmen zu befassen, erhielt er regelmäßig Angebote über Dealsuite und Green Logistics passte genau in sein Profil. Er fühlte sich von den familiär geprägten Wertvorstellungen des Unternehmens, sowie von dessen Integrität und den langfristigen Partnerschaft, die ihm zugrunde liegen, angezogen.
"Ich habe den Teaser über Green Logistics von Dealsuite erhalten und fand den Hintergrund sofort interessant", erklärt Mike. "Ich habe mit ihnen gesprochen und die Möglichkeit weiter ausgelotet. Vom ersten Gespräch an war mir klar, dass wir gut zusammenpassen würden.”
Grenzüberschreitende Transaktionen vereinfachen
Neue Technologien wie online Dealsourcing-, sowie, Social-Media-Plattformen und Online Meetings ermöglichen zunehmend grenzüberschreitende Transaktionen. Im jüngsten Dealsuite M&A Monitor gaben mehr als die Hälfte der befragten Berater an, dass grenzüberschreitende Transaktionen in den letzten fünf Jahren zugenommen haben. Der Logistikmarkt ist ebenfalls ein interessanter Sektor, der in unserer Studie als einer derjenigen bezeichnet wird, die in der ersten Jahreshälfte eine wachsende M&A-Aktivität verzeichneten. Cross-border Transaktionen stellen jedoch nach wie vor einige besondere Herausforderungen dar. Die Transaktion mit Mike Hindi war dabei keine Ausnahme.
“Grenzüberschreitende Transaktionen sind komplexer", stimmt Mike Hindi zu. "Es gab einige Bereiche, von denen wir annahmen, dass sie recht unkompliziert sein würden, die aber aufgrund der unterschiedlichen regulatorischen und rechtlichen Beschränkungen mehr Zeit in Anspruch nehmen als erwartet."
Auch der Krieg in der Ukraine trägt dazu bei, eine gewisse Unsicherheit bei den Stakeholdern zu kreieren, die zu Verzögerungen beim Abschließen der Geschäfte führt. Mike Hindi fügt hinzu: “Es ist viel Stakeholder-Management erforderlich."
Ein Verkäufermarkt
Der M&A Markt ist momentan ein Verkäufermarkt. Unsere Recherche hat ergeben, dass ein Unternehmen in der Automobil-, Transport- und Logistikbranche mit etwa elf ernsthaften Interessenten rechnen kann (wobei der Berater des Verkäufers kontaktiert wird). Die interpersönliche Verbindung zwischen dem Management und Mike Hindi war ein ausschlaggebendes Kriterium bei der Auswahl des Nachfolgers.
"Ich erinnere mich, dass ich am Freitag um 15 Uhr das Green Logistics-Team in Groningen besuchte. Ich hatte erwartet, dass das Treffen ein oder zwei Stunden dauern würde, aber es ging bis spät in die Nacht, bis etwa elf Uhr", sagt Mike. "Auf menschlicher Ebene hat es einfach seit der ersten Minute gut harmoniert".
Green Logistics teilte ihm mit, dass es noch andere Interessenten gab, bei denen es sich zumeist um PE-Fonds handelte.
"Sie sagten, sie würden jemanden bevorzugen, der das Erbe schützen kann und gut zum Geschäftsführer und dem Rest des Teams passt", sagt Mike. "Dies ist ein familiengeführtes Unternehmen, und es ist sehr wichtig, seine Werte auch in Zukunft zu bewahren."
Die Zukunft
Mike Hindi´s Ziel für die kommenden Jahre ist es, den familiären Geist bei Green Logistics aufrechtzuerhalten und zu stärken sowie die Kernwerte weiter zu nutzen und zu leben und den Kunden ein tolles Erlebnis zu bieten.
"Es ist ein großartiges Team und ein hervorragendes Angebot, aber im Bereich Marketing und Markenbewusstsein kann noch mehr getan werden", sagt er. "Ich bringe eine andere Perspektive ein, die uns hoffentlich helfen wird, als Unternehmen zu wachsen.''
Er beobachtet auch weiterhin den Markt:
"Ich schaue auch heute noch auf Dealsuite, um zu sehen, was dort gepostet wird - man weiß nie, wann ein potenzieller Partner auftaucht, also ist es gut, den Markt im Auge zu behalten."